Dienstag, 8. April 2008

Behörden-Informer

Die heutige Geschäftsidee kommt eigentlich vom Datenschutzbeauftragten:

"Er fordert zudem, das Recht auf Akteneinsicht müsse noch breiter bekannt gemacht werden: Die Anträge auf Auskünfte seien 2007 zurückgegangen. "

Und da kommen Sie ins Spiel! Die Behörden machen es Auskunftssuchenden natürlich so schwer wie möglich, ihre Anfrag loszuwerden. Keine Webseites mit einladenden Rubriken wie z.B. "Klicken Sie hier, um Auskunft über Ihre Daten zu erhalten".

Das werden Sie ganz anders machen. Sie lassen sich von Ihren Kunden eine Vollmacht geben, und holen die Informationen ein. Weil die meisten gar nicht wissen, welche Behörden sie was fragen sollen, werden Sie den Bedarf steigern, in dem Sie recherchieren, bei welchen Behörden besonders interessante Informationen abgefragt werden können.

Das ganze können Sie auch zu einem Paket schnüren. Nach den Motto: "Geben Sie uns eine Vollmacht, wir recherchieren was Schufa, Behörden und Internetdatenbanken über sie gespeichert haben". Auch wenn diese Idee nicht besonders neu ist (Spock, Pipl, Yasni, ClaimID, FindMeOn, iKarma und Myonid lassen grüßen). Mittelfristig werden handrecherchierte Suchen jedoch sinnvoller sein.

Denkbar ist auch ein monatliches Update. Darin informieren Sie Ihre Kunden, welche Informationen z.B. im Internet hinzugekommen sind. Stichwort: "Online Reputation Management"

Der Bedarf daran ist vorhanden. Viele Internetnutzer werden schonmal ihren eigenen Namen gegoogelt haben, aber Ihre Dienstleistung geht weiter: Sie überprüfen allerhand Datenbanken wie Telefonbücher, Social Networks, aber mit Vollmacht eben auch Schufa, Creditreform und eben die Behörden!

Freitag, 25. Januar 2008

Briefkastenfirma? - Briefkastenadresse? Virtual office!

So mancher Freelancer wünscht sich einen Büroservice, der die Geschäftspost entgegennimmt, und sie je nach Wunsch öffnet und weiterfaxt, einscannt, weiterleitet oder - eventuell - auch wegschmeisst.

Nicht, dass es so einen Dienst nicht gäbe, die Frage ist nur zu welchem Preis. Ich habe mir die Mühe gemacht, und mal eine kleine Marktübersicht erstellt:

sewobe.de 40 Euro

mbs-hamburg.de 70 Euro

paper2mail.de 99 Euro

dbureau.de 99 Euro

catrin-gaede.de 145 Euro


Für diese Preise erhalten Sie dann eine Postanschrift, und die Firmen machen mit Ihrer Geschäftspost das, was Sie möchten. Teilweise sind Kontingente von um die 120 Briefe pro Monat inklusive, teilweise - z.B. bei sewobe.de - kommen für jeden einzelnen Brief 3 Euro + Porto hinzu. Andere Dienste, wie z.B. catrin-gaede.de sind gleich auch noch Telefonsekretariat. Und bei dbureau.de geht es nicht nur darum, dass die Post angenommen wird: Die Anschriften sind stets repräsentativ in besten Lagen von Hamburg, Berlin, Frankfurt, München, etc., und dort können Sie vor Ort auch gleich Büroräume anmieten. So sind Sie dann unter der angegebenen Anschrift auch erreichbar, falls ein Kunde mal tatsächlich vorbeikommen will.

Insgesamt gibt es zwar ein breites Spektrum an "Briefkastenfirmen", dennoch sehe ich noch massig Martkpotential.

Was fehlt ist ein reiner Geschäftsadressendiscounter: Lage egal, ohne Telefonservice oder Büroräume, eine Firma, die einfach nur die Geschäftspost entgegennimmt und ggf. weiterleitet. Der Investitionsbetrag für eine solche Unternehmung geht gegen Null. Alles was Sie brauchen ist ein großer Briefkasten, auf dem ggf. auch ein Din-A-4-Blatt mit den Firmennamen Ihrer Kunden Platz hat. Und selbstverständlich muss tagsüber stets jemand anwesend sein, um dem Briefträger die Tür zu öffnen, denn der Briefkasten wird (hoffentlich) schon bald nicht mehr genug Volumen haben.

Als Preis wären sicherlich Einsteigerpakete um die 35 Euro sinnvoll, mit einer relativ hohen Gebühr für die Weiterleitung der Briefe. Schalten Sie bei Google Adwords Begriffe wie "Briefkastenfirma", "Briefkastenadresse", "Büroservice", "Virtual office" bzw. "virtuelles Büro", und das Ding wird ein Selbstläufer!

Wichtig: Machen Sie es bloß nicht so wie www.ecos-office.com. Die Herrschaften haben zwar ein interessantes Angebot, aber weder irgendwelche Preisangaben, noch ist die Möglichkeit das Produkt direkt zu bestellen. Vermutlich muss man über das Impressum die Kontaktdaten herausfinden und hinterhertelefonieren - wie vor 100 Jahren!

Die beste Geschäftsidee der Woche...

...ist es - sorry - Aktien zu kaufen!

z.B. Allianz, heute zu 121,62 Euro. Gibt einen KGV von 6,45 und eine Dividendenrentie von 4,52 Prozent. Und noch ein letztes Mal steuerfrei, wenn Sie länger als ein Jahr halten. Lassen Sie uns am 25.01.2009 nochmal drüber sprechen, ich gehe jede Wette ein, dass Sie mindestens 20% gemacht haben.

Sonntag, 30. Dezember 2007

Idee für Reiseveranstalter: Slum-Tours

Meine heutige Geschäftsidee wird möglicher Weise eine menge Kritik hervorrufen. Aber bitte lesen Sie bis zum Ende, und bilden Sie sich erst dann eine Meinung.

Die Idee kam mir in den letzten Tagen auf einer Reise durch Marokko. Vorbei fährt der Zug der marokanischen Eisenbahn ONCF (vermutlich eine der besten Bahngesellschaften in Afrika) im Eiltempo an den Siedlungen der ganz Armen, an den Slums. Auch die gibt es noch im heutigen Marokko, Menschen, die nichts besitzen, außer vielleicht den Klamotten die sie gerade anhaben und einem alten Handy (das haben sie - immerhin - fast alle). Die Behausung: Vier irgendwie aus Schrott oder im besten Fall doch ein paar Ziegelsteinen zusammengezimmerte Wände und darüber das klassische Wellblech. Vor dem Wegfliegen geschützt durch wiederum eine Menge - möglichst schweren - Schrott, der einfach als Gewicht darauf gelegt ist.

Aus dem Zug kann man nur eine sehr blasse Ahnung davon bekommen, wie das Leben der Menschen in solchen Slums wohl aussehen mag. Ein Kind fährt auf irgendeinem kaputten Fahrrad herum, dutzende andere laufen hinterher. Eine verschleierte Frau schleppt Kübel mit undefinierbarem Krams, viele sitzen einfach nur herum. Klick, klick, ein paar Fotos aus dem Zug, das ganze dauert nur wenige Sekunden, dann kommt eine Autobahn.

Zu gerne würde ich mal in ein solches Stadtviertel fahren, mit den Menschen sprechen, vielleicht mal ein paar Stunden oder gar über Nacht verweilen, erfahren, wie das Leben wirklich aussieht.

Doch niemand traut sich in die Slums. Purer Selbstmord soll das sein, 100%-Ausraub-Garantie, usw., noch nicht mal die Polizei fährt da hin.

Aber Sie vielleicht?

Slum-Tours, meine heutige Geschäftsidee organisiert das ganze professionell: Mit Bodyguards, gepanzerten Fahrzeugen, und Leuten, die sich richtig gut auskennen. Direkt rein in die Slums, in Mexiko, Lagos, wo auch immer - es werden ohnehin immer mehr - möglichst mit Familienanschluss.

"Skupellos", "Geschäftemacherei mit der Armut der Menschen" werden so manche Gutmenschen jetzt rufen.

Doch eigentlich spricht alles dafür: Endlich endet die Ignoranz der Gesellschaft für die Probleme der ärmsten der Armen, die Abschottung und Aussperrung bricht auf. Ihre Kunden - Intelektuelle Touristen, Journalisten, Politiker - bekommen einen realistischen Zugang zu der Welt da ganz unten, und nicht zuletzt bringt Slum-Tours auch Geld mit. Denn natürlich werden die Familien, die Besucher in ihre Häuser lassen, dafür finanziell entlohnt. Vielleicht kann der eine oder andere Straßenjunge sich etwas als Führer hinzuverdienen, irgendjemand seine Waren verkaufen.

Natürlich erfordert das ganze eine unglaublich sorgfältige Planung und Durchführung, aber dafür ist es eine wirklich exklusive Geschäftsidee!

Samstag, 15. Dezember 2007

Essen testen

Die folgende Geschäftsidee kam mir eines Tages, als mich die Kassiererin im Supermarkt mal wieder fragte, ob ich den Quittungsbon haben wolle. Für Joghurt, Käse, Milch, Brötchen, Aufstrich, Nudeln, Müsli, Salat und Orangensaft? Eine Quittung?

"Ich kann's leider nicht von der Steuer absetzen"

lautet da immer mein Standardspruch (noch lustiger, wenn Kondome zum Einkauf gehören), bis es vor einiger Zeit plötzlich 'klick' machte. Wieso eigentlich die Lebensmitteleinkäufe nicht von der Steuer absetzen?

Wie wäre es, wenn man einfach eine Firma für Lebensmitteltests eröffnet? Die Internetdomain www.futter-testen.de ist zum Beispiel derzeit (Stand: 15.12.2007) nicht registriert und somit frei verfügbar! Wie immer, habe ich für solche Späße keine Zeit, aber Sie, verehrter Leser, könnten doch so eine Seite eröffnen?

Ab sofort kaufen Sie Essen, fotografieren es, schreiben einen Kommentar, und stellen alles online!

Der Quittungsbon belegt selbstverständlich eine betriebliche Ausgabe, und darüber, dass die Mehrwertsteuer für Essen nur ermäßigte 7% beträgt, sind Sie ab sofort gar nicht mehr begeistert. Denn die bekommen Sie nun ohnehin direkt vom Finanzamt erstattet!

Damit wir uns nicht des Aufrufs zur Steuerhinterziehung strafbar machen, weise ich natürlich darauf hin, dass Sie nur solche Lebensmittel absetzen, die Sie für den Lebensmitteltest benötigen. Private Aufwendungen für Essen sind bekanntlich nicht von der Steuer abzusetzen - wir verstehen uns?

Nach ein paar Jährchen wird das Finanzamt allderings dann einen fetten Strich durch die Rechnung machen! Denn ihr Lebensmitteltest-Projekt wirft vermutlich nur Verluste ab. Deswegen wird es noch lustiger, wenn ich die Hoffnung äußere, dass Sie damit sogar - sehr zu freuden des Finanzministers - sogar einen (steuerpflichtigen) Gewinn erwirtschaften können.

Werbung (Google Adsense) auf den Internetseiten ist ein guter Anfang, ein Nutzerforum kommt natürlich dazu und sorgt für steigende Zugriffszahlen und Einnahmen.

Achten Sie nur darauf, dass Sie nicht jeden Tag die selben Lebensmittel bewerten! Das wird nicht nur für die Leser, für die Suchmaschinen und für das Finanzamt ziemlich blöd aussehen, sondern auch für Ihren Magen. Mehr Vielfalt also bitte auf dem Esstisch!

Und das halten Sie alles für einen Scherz? Probieren Sie es einfach aus! Und wie war das noch mit den Kondomen? Lassen die sich auch von der Steuer absetzen? Das enstprechende Geschäftsmodell überlasse ich einfach Ihrer Phantasie!

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Und noch ein Nachtrag: DPA meldete am 24. Oktober 2007:

Um die Kosten für ihre Kinder von der Steuer absetzen zu können, hat eine Mutter aus Möckmühl bei Heilbronn ein Gewerbe zur Aufzucht und Pflege von Säugetieren angemeldet. Als sich Experten der Arbeitsgruppe für Umwelt und Gewerbe die sogenannten Säugetiere mal sehen wollten, flog der Schwindel auf. Die 38-Jährige räumte ein, dass sie ihre Kinder gemeint hatte und damit die Kleinen steuerlich absetzen wollte. Für ihr Gewerbe werde sie nun einen negativen Genehmigungsbescheid erhalten, hieß es. Quelle: YahooNews

Mein Kommtentar dazu: Man muss es ja nicht übertreiben.

Sonntag, 25. November 2007

Geschäftsmäßige Untervermietung

"Als Händler werden Personen oder Unternehmen bezeichnet, die Handel betreiben, Waren aufkaufen und sie wieder verkaufen. Sie erzielen einen Gewinn, indem der Verkaufspreis höher als der Ankaufspreis ist."

So steht es in Wikipedia, der unumstritten zuverlässigsten Quelle der Welt ;-)

Auf dieser Definition beruhen praktisch auch alle Geschäftsideen in diesem Blog. Man kauft etwas, und verkauft es - hoffentlich mit Gewinn - weiter. Der Witz ist, dass vielen gar nicht so klar ist, was man alles kaufen und verkaufen kann.

Ein besonders lukratives Gut dürfte dabei schon immer der Immobilienhandel gewesen sein. Warum auch immer, es ist eine Tatsache, dass Immobilienmakler stets die fettesten Autos fahren, und das, obwohl sie niemand wirklich mag. Man braucht eigentlich keine große Vorbildung: Wer das Talent hat, Käufer oder Mieter von Immobilien zu finden, darf sich auf eine fette Provision freuen. Weil letzteres meistens gar nicht so schwierig ist (Käufer oder Mieter wissen meistens selbst, dass sie eine Immobilie suchen), gehört es zu den wichtigsten Aufgaben des Immobilienmaklers, Auftraggeber zu finden, also Leute, die ihre Immobilie nicht selbst verkaufen oder vermieten wollen.

Das wird allerdings immer schwieriger. Denn selbst alte Vermieteropas haben mittlerweile festgestellt, dass es kinderleicht ist, eine Immobilienanzeige aufzugeben, und ein paar Interessenten durch das Haus oder die Wohnung zu führen. Das Verkaufsargument vieler Makler, dass die Provision ja schließlich der Käufer oder Mieter zahlt ("Unsere Leistung ist für Sie kostenlos, warum wollen Sie sich diesen Streß machen?") ist eine Farce: Offiziell zahlt zwar tatsächlich meistens der Käufer oder Mieter die Provision, aber der wiederrum vergleicht die Preise mit den anderen Angeboten am Markt, und rechnet die Provision (hoffentlich) eiskalt mit ein. Will der Käufer dann kaufen oder der Mieter mieten, wäre der Preis offensichtlich auch inklusive der Provision akzeptabel, der Verkäufer/Vermieter hätte auch auf den Makler verzichten und den höheren Preis selber einstreichen können.

Mit anderen Worten: Ich mag die Tätigkeit des Immobilienmaklers nicht besonders. Er ist in meinen Augen in der Regel überteuert, und bringt nur wenig Mehrwert für alle Beteiligten.

Was ich heute jedoch vorschlagen will, ist eine Abwandlung der Geschäftsidee des Immobilienmaklers. Der geschäftsmäßige Untervermieter. Dieser tritt zunächst einmal als normaler Mieter am Markt auf, und mietet eine möglichst große, gutgeschnittene Wohnung, am besten in der Nähe einer Universität.

Die einzelnen Zimmer vertickt er dann per Untervermietung an Studenten, selbstverständlich zu einem höheren Quadratmeterpreis, als den, den er selbst als Mieter bezahlt (siehe Definition oben). Das dürfte leicht möglich sein, da der Quadratmeterpreis in der Regel mit abnehmender Zimmergröße steigt.

Das ganze hat natürlich auch einige Fallstricke:

Steht ein Zimmer leer, muß der "gewerbliche Untervermieter" für die volle Miete einstehen. Der Vermieter muß die Untervermietung natürlich genehmigen, aber kann dann am Ende vielleicht doch Streß machen, wenn er feststellt, dass das ganze gewerbsmäßig von statten geht. Eventuell muß die Tätigkeit als Maklergeschäft angemeldet werden, usw. usw.

Dennoch, wie ich finde, eine lukrative Geschäftsidee!

Sonntag, 21. Oktober 2007

Geschäftsidee: Aus den Bahnstreiks Profit schlagen

Die aktuellen Bahnstreiks haben mich zu einer ganz besonderen Geschäftsidee inspiriert:

Durch die vielen Zugausfälle werden in den nächsten Wochen vermutlich zehntausende von Bahngutscheinen zur Erstattung ausgestellt. Erfahrungsgemäß landen die zum Teil bei eBay. Ergebnis: Der Preis für Bahngutscheine auf dem Zweitmarkt wird sinken.

Schon seit Jahren sind bei eBay Bahngutscheine für teilweise 40% unter Nennwert zu haben. Während Gutscheine über 5 Euro oft für 4 Euro + 55 Cent Porto weggehen, haben die Käufer vor den fetten 500 Euro Gutscheinen Angst. Diese sind oft nur noch ein halbes Jahr gültig, und wer weiß schon, ob er soo viel Bahn fahren will.

Jetzt kommen Sie ins Spiel: Sie kaufen professionell und in Masse so viele Bahngutscheine auf wie möglich, für - sagen wir - 30% unter Nennwert.

Auf Ihrer neuen Internetseite www.billige-bahntickets.de (Die Domain steht derzeit zum Verkauf) bieten Sie dann eine ganz besonders exklusive Leistung an:

Vollwertige Bahntickets, 10% günstiger als bei der Bahn!

Die Bestellungen nehmen Sie online bis 4 Tage vor Reisedatum entgegen, kaufen die Tickets per Hand am Schalter und versenden sie kostenfrei.

Das könnte ein Selbstläufer werden, denn die Leute lieben es, wenn's irgendwas billiger gibt.

Sie brauchen nur ausreichend Bahngutscheine ;-) Die nächsten Wochen können Sie gezielt zum Großeinkauf auf eBay nutzen. Alternativ werden Sie selbstverständlich auf Ihrer Webseite jedermann anbieten, Bahngutscheine für 70% des Nennwertes sofort aufzukaufen. Das spricht sich bestimmt rum!

Samstag, 20. Oktober 2007

Geschäftsidee: Der Profil-Doktor

Hitch, der Date Doktor war 2005 nicht nur ein erfolgreicher und äußerst spaßiger Film, sondern auch eine gute Geschäftsidee, die ich etwas modifiziert heute für einen echten Renner halte.

Xing, Myspace, Facebook, StudiVZ - Netzwerke, auf denen Privatleute ihr "Profil" anlegen sind im Internet längst etabliert. Vorbei die Zeiten, als wir auf Arbeit noch über die Kollegen ablästerten, die wir auf irgendeiner windigen Internetseite in einem Profilbild wiedererkannten.

Die Selbstdarstellung im Internet ist Alltag geworden - gelästert wird allerdings oft noch immer.

Es gibt einfach zu viele Nerds, die stets das falsche Profilbild verwenden, oder Narzisten die sich mit einem textbasierten Höhenflug künftige Karrierechancen verderben.

Zeit, Webprofile endlich zu professionalisieren.

Der "Profil-Doktor" macht genau das. Er bietet gegen eine kleine Gebühr an, das Webprofil abzuchecken und zu überarbeiten. Wie eine Unternehmensberatung legt er mit dem Kunden eine konkrete Zielgruppe fest, entwickelt eine eindeutige Positionierung und definiert konkrete Ziele:

Was soll mit dem Profil eigentlich konkret erreicht werden?

Abgerundet wird die "Unternehmensberatung" durch den Termin mit dem Fotografen. Am besten outdoor und mit ein bisschen Puder auf der Nase. Ein gutes Bild sagt mehr als tausend Worte.

Ich muss Ihnen ja nicht sagen, dass Sie als "Profil-Doktor" natürlich Synergieeffekte nutzen, in dem Sie gleich mehrere Kunden zum Fotoshooting laden und mit dem Kameramann einen guten Preis aushandeln, oder?

Als Preis kann ich mir Beträge ab 25,- Euro bis zu 500,- Euro vorstellen, je nach Umfang der Beratung.

Die Dienstleistung kann sowohl für liebeshungrige Kontaktanzeigennutzer wie für karrieregeile Nachwuchsmanager von Interesse sein. Und ich kenne auch genügend Studenten, die Geld für eine professionelle Fotosession ausgeben würden.

Probieren Sie es aus!

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Geschäftsidee: Personal Homestory

Soviel vorab: Die folgende Geschäftsidee ist von einem Bekannten von einem Freund, der das Konzept schon mal starten wollte und sofort viele Nachfragen hatte, aber aufgrund eines super Jobangebotes keine Zeit hatte es auch umzusetzen (das selbe Problem, welches mich stets peinigt).

Vorüberlegungen:

Unsere Gesellschaft wird immer älter, und jeder der mal mit einem unserer Senioren spricht weiß:

  • Senioren haben Geld
  • Senioren haben Zeit
  • Senioren reden gerne von früher
Und irgendwie wollen alte Menschen auch was zurück lassen. Es scheint geradezu das innerste Bedürfnis eines jeden Menschen jenseits der 70 zu sein, die im Leben gewonnene Erfahrung irgendwo fruchten zu lassen, etwas nützliches zu tun, etwas zu tun, was bleibt.

Und hier kommt die Geschäftsidee:

Während so mancher Jungspund schon jetzt - gewollt oder ungewollt - eine unglaubliche Datenspur im Internet hinterlässt, die tatsächlich bleiben wird, ist es nicht gerade des üblichen Seniors Sache, Videotagebücher auf Youtube hochzuladen oder Forencommunities in Echtzeit an den Problemen des Alltags teilhaben zu lassen.

Besagter Bekannter meines Freundes hatte also die Idee, die Produktion von privaten Homestorys gegen Cash anzubieten. Das kann zunächst so funktionieren, dass man den Kunden zu Hause besucht, Kamera und Beleuchtung installiert und Guido Knopp-mäßig die gereiften Herrschaften über ihr Leben plaudern lässt.

Oftmals ist das schon spannend genug.

Gegen Aufpreis kann sich die ganze Mannschaft aber auch mit dem Kunden aufmachen zu historischen Plätzen. Da die Grundschule die man damals besucht hat, dort der Park wo man die erste Liebe küsste.

Am Ende wird die Homestory zusammengeschnitten und auf CD-Rom gebrannt - und der Kunde kann dann damit machen was immer er will. Sich selbst angucken oder den Enkeln schenken. Oder vielleicht auch dem Notar geben, damit die Erben bei der Testamenteröffnung 'nen ordentlichen Schrecken bekommen, wenn sie erfahren, was der Alte wirklich in seinem Leben getrieben hat.

Ich kann mir gut vorstellen, eine solche Dienstleistung z.B. auf Kreuzfahrtschiffen (Genehmigung des Reeders - ggf. gegen Gebühr - einholen) anzubieten. Die Kunden dort haben besonders viel Zeit und besonders viel Geld, und die Erben werden hinterher besonders neidisch sein, wenn sie die Hintergrundkulisse der auf dem Deck geführten Interviews sehen.

Ok, ich gebe zu, Erfahrung in Sachen Videoproduktion und -schnitt muss schon vorhanden sein oder irgendwo herkommen, aber das kann doch kein Hindernis darstellen, oder?

Marketingidee: Feiern Sie 6,843 Jahre Reifen-Schmitz!

Allen Ortens sieht man Institutionen ihren runden Geburtstag feiern: 10 Jahre Blumen-Mayer, 15 Jahre Tanzbar-Müller, 500 Jahre Universität Humpeldumpelstadt.

Aber warum eigentlich? Was macht die "runde" Zahl schon für einen Unterschied? Warum sind nur Fünfer-Schritte erlaubt?

Meide Idee: Fallen Sie auf und feiern Sie jede Woche ihr Bestehen. Aktualisieren Sie die Jahreszahl täglich oder wenigstens wöchentlich mit Hilfe des Taschenrechners:

"Feiern Sie mit uns 3,437 Jahre die besten Döner in der Stadt"

Damit fallen Sie garantiert auf, werden zum Gesprächsthema, und unfreiwillig werden die Leute mitzählen. Ganz zu schweigen von den Erweiterungsmöglichkeiten: Das Bier in Ihrer Kneipe kostet immer so viel wie die Jahreszahl bis auf die zweite Nachkommastelle gerundet (3,44 Euro), oder 3,44 Prozent Rabatt gibts auf alle Artikel. Jeder in der Stadt wird bald wissen, wie lange ihr Unternehmen schon seine Dienstleistung anbietet.

Dienstag, 16. Oktober 2007

Geschäftsidee: Blumen sitten

Blumenfreunde die viel und lange verreisen kennen das Problem: Wohin mit den Blumen im Urlaub?

Nicht dass ich keine Freunde oder Nachbarn hätte, denen ich den Wohnungsschlüssel geben könnte, aber offen gestanden... will ich das nicht! Hier schlummern Blumenwerte die in die Hunderte, wenn nicht sogar Tausende gehen, aber die werden wohl in der Dienstleistungswüste Deutschland vertrocknen.

Trotz intensiver Suche scheint es so etwas wie einen "Blumensitter" nicht zu geben. Dabei wäre es so einfach. Ein paar Cent pro Blume pro Tag bezahlen und fertig. Gegen Aufpreis werden die Blumen zu Hause abgeholt und zurück gebracht.

Eine Geschäftsidee ganz nach meinem Geschmack: Keine großen Investitionen nötig, einmal am Tag mit der Gieskanne drüber, und man kann sich ansonsten seinen Hobbys widmen. Man könnte das Ding auch gleich als Franchise-Unternehmen bundesweit aufbauen und noch mehr Geld damit verdienen.

Also, grünen Daumen aufgerichtet und blumensitter.de aufgekauft.

Geschäftsidee: NachbarVZ

Angenommen, Sie würden einen Zettel in Ihrem Briefkasten finden, auf dem steht:
Finden Sie heraus, wer in ihrer Straße wohnt. Melden Sie sich jetzt auf xyz an!
Würde man da nicht neugierig draufklicken? Würde man sich nicht sofort mit den wenigen Nachbarn, die man persönlich kennt, verlinken? Man könnte Nachbarschaftsfeste organisieren und sehen, wo eine Wohnung frei wird und was der Nachbar für einen Musikgeschmack hat (ok, das weiß man oft auch so).

Bestimmt würde man schnell viele Leute dazu bringen, sich anzumelden. Und dann das Ding schnell an Holtzbrinck verkaufen und schauen, dass man weg kommt.

P.S. Die Domain NachbarVZ.de ist leider schon vergeben, aber vielleicht lässt sich verhandeln.

Geschäftsidee: Der 24h-Pizzaservice

Mein hungriger Magen fragt sich jetzt, warum es eigentlich selbst in größeren Städten keinen Lieferservice gibt, der rund um die Uhr liefert?

"Weil nachts niemand Pizza bestellen wird", wird wohl die Antwort vieler Pizzabäcker lauten. Vielleicht bestellt aber nachts auch niemand, weil es keinen Pizzaservice gibt, der liefern würde.

Aber liebe Pizzabäcker: Seit ihr euch im klaren, dass ihr nachts um drei Uhr ganz andere Preise verlangen könntet? Ich habe Hunger, ich habe einen leeren Kühlschrank, ich habe genug Geld!!

Geschäftsidee: Die private Grundschule im Internet

Ein Besuch der School of the Air in Alice Springs brachte mich auf eine neue Geschäftsidee.

Die School of the Air ist eine Grundschule, die Unterrichtsstunden für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren im australischen Outback anbietet. Die Schüler leben meistens auf abgelegenen Farmen, oft hunderte von Kilometern von der nächsten Stadt oder dem nächsten Nachbarn entfernt. Damit sie eine moderne Bildung bekommen, macht die School of the Air seit 1951 Schulunterricht per Funkgerät.



Früher saßen die Kids morgens einige Stunden am Transmitter, um sich mit ihren Lehrern und Klassenkameraden auszutauschen, Hausaufgaben vorzutragen oder auch mal gemeinsam ein Liedchen zu singen, wie es bei Grundschülern ja üblich ist. Der Lehrer hatte ein regelrechtes Radiostudio vor sich, in dem er die Signale der Schüler zusammenführen konnte. Seit 2005 "sendet" die School of the Air aus Alice Springs nicht mehr per Funk, sondern über Internet, ansonsten ist alles ziemlich gleich geblieben.

So weit, so gut, wo ist die Geschäftsidee?

Wie mir einer der Lehrer, der am Wochenende die Besucher durch die weltweit einmalige Schule führt, im Gespräch erzählte, ist die School of the Air mehr als nur eine Notlösung für sozial isolierte Outback-Kinder: In den vom australischen Schulministerium regelmäßig durchgeführten Leistungsüberprüfungen liegt die School of the Air stets bei den oberen 10%. Die Kids haben einfach keine Chance, ihre Hausaufgaben nicht zu machen, denn jeden Nachmittag gibts 5-10 Minuten Einzelunterricht für jeden!

Früher, als noch alles über das Amateurfunkgerät lief, konnte da jeder mithören - jeder der sich in Australiens glühend heißem "Red Center" aufhielt und nichts besseres zu tun hatte. Aber seit das Internetzeitalter auch in Alice Springs begonnen hat, gibts den verschlüsselten Videostream.

Ok, aber wo ist jetzt die super Geschäftsidee?

Manchmal ist es manchen Outback-Eltern einfach zu heiß in der Wüste: Und drei Familien, deren Kinder die School of the Air besuchen, hat es gerade mal ins Ausland verschlagen: Nach Indonesien, Kambodscha, Indien. Vorübergehend natürlich. Und deswegen nehmen sie einfach weiter am Unterricht per Webcam teil, müssen wegen der Zeitverschiebung nun nur etwas früher aufstehen.

Und da hat es bei mir geklingelt:

Wollen Eltern nicht immer die beste Ausbildung für ihre Sprößlinge? Die School of the Air ist eine der besten Grundschulen Australiens, wenn man die Ergebnisse von Leistungstests betrachtet.

Auf die Frage, ob er denn auch Anfragen von Eltern aus den Großstädten bekommt, die ihr Kind auf die Fernschule schicken wollen, wiegelt unser Führer ab: Man muß mindestens soundsoviele Kilometer von der nächsten Grundschule entfernt wohnen, um aufgenommen zu werden.

Ähm.. aber warum eigentlich?

Was ist mit all den reichen Eltern, die mit ihren Kindern sonstwo auf der Welt leben, weil es der Job so verlangt? Wo ist die Online-Anmeldung? Wo kann man seine Kreditkartendaten eingeben und sein Kind für die School of the Air einschreiben?

Der Mann von der Schule zwinkert mir zu: Geben Sie mir was ab, wenn sie die erste Million zusammen haben. Schnell noch nachgefragt, was denn mit sozialen Problemen wäre, die die Kinder später bekommen, wenn sie keine "normale" Schule besuchen: Fehlanzeige: Die Kids von der School of the Air sind gut drauf und können viel besser kommunizieren als andere, will die Schule rausgefunden haben.

Ich kann mir das gut vorstellen. Der Ölmanager in Ruanda, der Bankchef in Brasilien, der Diplomat in Laos. Sollen sie ihre Kinder mit sechs Jahren auf eine lokale Schule schicken? Meistens heuern diese Besserverdiener teure Privatlehrer an oder versuchen sich selbst als Lehrer. Sofern dies denn überhaupt vom Heimatland erlaubt ist.

Natürlich bleibt offen, ob z.B. der Deutsche Staat so eine private Internet-Grundschule (die womöglich auch noch auf Englisch unterrichtet) als Erfüllung der Schulpflicht anerkennen würde, aber ein Versuch ist es wert!

Der Markt für Fernunis boomt, warum nicht auch der Markt für die Privatschule der ganz kleinen, denen mit den wohlhabenden Eltern?

Rechnen Sie sich selber aus, welche Schulgebühr Sie verlangen können, wo Sie das Lehrpersonal herbekommen, und ob dieses nicht auch gleich von zu Hause aus arbeiten kann. Und wenn Sie ihre erste Million zusammen haben... Sie wissen schon.

Marketing für die Dönerbude

Immer wenn ich im Kino sitze und all´ die Werbespots für die Dönerbuden meiner Stadt sehe, habe ich den selben Gedanken wieder und wieder: "Oh mann, ist das schlecht". Und dann: "Oh mann, das ist soo schlecht, sooo schlecht." Und dann tun mir die Dönerbudenbesitzer leid. Das schöne Geld so zum Fenster rausgeworfen, die armen Kerle wissen nicht, was sie taten als sie dem Kinowerbevertreter glaubten, dass man auf diese Weise neue Kunden gewinnen und den Umsatz steigern könnte.

Wer sitzt schon im Kino und sagt sich: "Das ist aber eine wunderschöne Dönerbude, diese Adresse muss ich mal notieren?" wenn er ein paar lieblose Fotos von einer Dönerbudentheke oder dem sich drehenden Fleischspieß sieht? Und dazu der immer gleiche Text: "Döner Abdul hat die besten Döner der Stadt! In der Schnubbeldubbelstraße 123".

Niemand schreibt sich die Adresse auf!

Und doch gibt es Möglichkeiten, wie die Dönerbude, die Bäckerei oder das Stehcafé um die Ecke auf sich aufmerksam machen kann. Gesehen vor einigen Wochen im Central Business District in Sydney (und leider nicht fotografiert):

Die Visitenkartenlotterie

Ein kleines Café hat dort an die Kasse eine große Glasschüssel gestellt, in das die Kunden beim bezahlen (Standort der Schüssel tricky: das Portemonaie haben Sie ohnehin gerade in der Hand) ihre Visitenkarte einwerfen können. Montagmorgens um 7 Uhr wird der Wochengewinner gezogen, und der hat dann die ganze Woche jeden Tag einen Kaffee frei!

Das muss man sich mal vorstellen! Einen Kaffee!

Doch Zweifel, ob wohl jemand an dieser Lotterie teilnehmen würde kommen erst gar nicht auf, denn die Schüssel ist bis unter den Deckel gefüllt, und man muß die Visitenkarte mit Nachdruck reinstecken. Und dabei ist erst Mittwoch. Direkt darüber hängt ein schönes buntes Pappschild mit dem "Gewinner der Woche" und seiner Visitenkarte. Irgend so ein Typ von einem Versicherungskonzern. Mit großer Sicherheit läuft er wie alle anderen Typen hier im Anzug rum und verdient ab 70.000 Dollar aufwärts. Diese Woche hat er fünf mal einen Kaffee für 1,50 Dollar gewonnen. Ich wette, der Mann ist auf seiner Etage der Star!

Die Visitenkartenlotterie zaubert eine kleine Abwechslung in das Leben der Bürohengste, eine sympatische Idee denken sie sich, endlich mal eine Möglichkeit, jemandem meine Visitenkarte zu geben. Die Visitenkartenlotterie ist in Downtown Sydney der Renner!

Und ein guter Marketingtrick für Stehcafes, Bäckereien und... Dönerbuden, so sie denn in der Nähe vom Big Business stationiert sind.

Die Vorteile im Überblick:

Die Visitenkartenlotterie...

  • erzeugt Aufmerksamkeit und Gesprächsstoff in den Bürotürmen im Umkreis von 250 Metern
  • macht die Kunden zu Stammkunden (sie wollen sehen, ob sie gewonnen haben)
  • ermöglicht einem unscheinbaren Stehcafé den Aufbau einer umfangreichen Kundenkartei mit allen Angaben, die man später für die nervige, aber in diesem Fall möglicherweise sogar erfolgreiche, da für die Leser unerwartete, Newsletteraktionen braucht.
In diesem Sinne... Zeit für ein Käffchen...




Foto von espresso-blog.de